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Tetrahydrocannabinol (THC) in Deutschland

 

 

THC (Tetrahydrocannabinol) ist eins der bekanntesten Phytocannabinoide, das in medizinischen Cannabisprodukten verwendet wird. THC der psychoaktive Hauptwirkstoff der Cannabispflanze, entfaltet seine Wirkung überwiegend über das ECS, weil der Wirkstoff gezielt CB1-Rezeptoren im zentralen Nervensystem aktiviert – insbesondere in Bereichen, die für Stimmung, Wahrnehmung, Gedächtnis und Koordination zuständig sind. In Deutschland und bestimmte Länder Europas ist medizinisches Cannabis, das THC enthält, auf Rezept legal erhältlich, um eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen zu behandeln.

Was ist THC?

 

THC ist eine chemische Verbindung, die in der Cannabispflanze vorkommt und für ihre psychoaktive Wirkung bekannt ist. 

Im Gegensatz zu den körpereigenen Endocannabinoiden, die nur kurzzeitig und lokal wirken, bleibt THC länger aktiv und beeinflusst das Gleichgewicht wichtiger Botenstoffe wie Dopamin, GABA und Glutamat. Dies kann zu Gefühlen von Euphorie, Entspannung, veränderter Zeitwahrnehmung oder intensiverer Sinneswahrnehmung führen. Dieser Effekt wird in der Medizin bewusst dosiert genutzt – etwa zur Linderung chronischer Schmerzen, Appetitsteigerung oder zur Beruhigung bei starker innerer Unruhe.

In geringerem Maße wirkt THC auch auf CB2-Rezeptoren, die vor allem in Zellen des Immunsystems vorkommen. Dies kann entzündungshemmende Effekte unterstützen.

Darüber hinaus interagiert THC mit weiteren Zielstrukturen außerhalb des ECS – z. B. mit Serotonin-Rezeptoren (5-HT3) oder TRP-Kanälen – was zusätzlich zur antiemetischen Wirkung (gegen Übelkeit) und zur Modulation von Schmerz beitragen kann.

Ein Arzt kann Patienten THC in verschiedenen Formen verschreiben, darunter THC-Öle, topische Produkte, Sativex und getrocknete Blüten.

Image by Lydia Mailloux

Sowohl CBD als auch THC besitzen dieselbe Summenformel, nämlich C₂₁H₃₀O₂ – das heißt, sie bestehen jeweils aus 21 Kohlenstoff-, 30 Wasserstoff- und 2 Sauerstoffatomen. Auch ihre Molekülmassen sind nahezu identisch: THC hat eine molare Masse von 314,469 g/mol, CBD von 314,464 g/mol.

Strukturell gibt es jedoch einen entscheidenden Unterschied: Während THC einen geschlossenen Ringsystem (eine sogenannte zyklische Ether-Struktur) enthält, besitzt CBD an dieser Stelle eine Hydroxylgruppe (–OH). Dieser Unterschied hat einen großen Einfluss auf ihre Wirkung. 

Man könnte sagen, THC hat eine 3D Struktur wie Velcro mit Haken – seine Molekülform und funktionellen Gruppen ermöglichen eine starke Bindung an CB1-Rezeptoren. CBD hingegen ähnelt eher einer glatten Folie – ihm fehlen die „Haken“, sodass es nur schwach oder gar nicht an CB1-Rezeptoren bindet.

Was ist der Unterschied zwischen THC und CBD?

Die Legalität von THC in Deutschland

Seit 2017 war Cannabis in Deutschland zwar für medizinische Zwecke erlaubt, galt aber weiterhin als Betäubungsmittel – das heißt: Der Besitz oder Anbau außerhalb einer ärztlichen Verordnung war verboten und konnte strafrechtlich verfolgt werden. Mit dem neuen Cannabisgesetz (CannG), das 2024 in Kraft getreten ist, hat sich das geändert: Cannabis wurde rechtlich neu eingeordnet und ist nun unter bestimmten Bedingungen auch ohne Strafe erlaubt. Für Patientinnen und Patienten bleibt medizinischer Cannabis weiterhin verschreibungsfähig – dazu gehören auch THC-haltige getrocknete Blüten, die in der Apotheke erhältlich sind. Diese Produkte unterliegen weiterhin einer ärztlichen Kontrolle und bestimmten Qualitätsstandards.

Neu ist aber, dass Erwachsene nun auch in kleinen Mengen Cannabis selbst zu Hause anbauen dürfen. Außerdem können sogenannte Cannabis-Vereine gegründet werden, über die Mitglieder legal Cannabisblüten beziehen dürfen – auch mit THC-Gehalt. Ebenso wurde der Besitz teilweise legalisiert: Erwachsene dürfen bestimmte Mengen Cannabis zum Eigenbedarf besitzen, ohne sich strafbar zu machen. Diese Vereine und Privatpersonen müssen sich jedoch an klare gesetzliche Regeln halten.

THC-Produkttypen in Deutschland

Es gibt verschiedene medizinische Produkte, die THC enthalten – zum Beispiel getrocknete Blüten oder Extrakte, die in Apotheken erhältlich sind. Welche Art von Produkt für dich geeignet ist, entscheidet deine Ärztin oder dein Arzt individuell nach deiner Erkrankung und Verträglichkeit. Manche Produkte enthalten ausschließlich THC, wie z. B. Dronabinol. Andere Produkte, etwa THC-dominante Blüten oder Extrakte, weisen einen hohen THC-Gehalt und nur minimale Mengen an CBD auf. Es gibt zudem sogenannte „balancierte“ Produkte – sowohl als Öl als auch in Blütenform – die vergleichbaren Anteile von THC und CBD enthalten.

THC-dominante und balanciert Blüten 

Für die Inhalation von medizinischem Cannabis – insbesondere getrockneten Blüten – dürfen in Deutschland nur zertifizierte medizinische Verdampfer verwendet werden. Diese Geräte müssen ein CE-Zeichen als Medizinprodukt nach der europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) tragen. Nur so ist sichergestellt, dass sie die Anforderungen an Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit erfüllen. Nicht zertifizierte Geräte, die z. B. für Aromatherapie oder Freizeitgebrauch gedacht sind, gelten nicht als medizinisch geeignet und werden weder empfohlen noch von den Krankenkassen erstattet. 

 

Bitte beachte, dass es im Arbeitsumfeld – insbesondere in sicherheitsrelevanten Berufen – Einschränkungen geben kann. Sprich daher bei Bedarf offen mit deinem Arbeitgeber oder Betriebsarzt.

Scientist using microscope

THC-dominante und balanciert Blüten 

THC-Öl ist eine medizinische Zubereitung, die einen hohen Anteil an Tetrahydrocannabinol (THC) enthält – dem psychoaktiven Wirkstoff der Cannabispflanze. Das Öl wird in der Regel aus standardisierten Cannabisblüten gewonnen und in einer Trägerlösung, meist auf Öl Basis (z. B. MCT-Öl), gelöst. Es handelt sich dabei um ein rezeptpflichtiges Arzneimittel, das von Ärzt:innen verordnet und in Apotheken hergestellt oder abgegeben wird. THC-Öl wird in der Regel in Form von Tropfen unter die Zunge (sublingual) oder in den Mund gegeben. So gelangt der Wirkstoff über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf. Alternativ kann das Öl auch mit einem geeigneten Verdampfer inhaliert werden, sofern die Zubereitung dafür vorgesehen ist. Die genaue Anwendung bespricht man am besten mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt. Da THC eine stark wirksame Substanz ist, sollte die Dosierung langsam und individuell angepasst werden („Start low, go slow“). Anfangs wird meist mit wenigen Tropfen begonnen, die dann nach ärztlicher Anweisung gesteigert werden können.

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